Das Thema von Professor Thomas Fuchs, Inhaber der Karl-Jaspers-Professur für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie in Heidelberg, am 19. September 2017 in der Katholischen Akademie Bayern, lautete: „Versöhnung mit dem Ungelebten. Zum Gelingen des Lebens im Sterben“. Fuchs, sowohl in Psychiatrie wie auch in Philosophie promovierter und habilitierter Wissenschaftler, verglich die Beurteilung unseres eigenen Lebensweges mit der Entwicklung eines Romans. Als Beispiele führte er Peter Bieris „Nachtzug nach Lissabon“ an, außerdem den Roman „Das Glück in glücksfernen Zeiten“ von dem 2004 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichneten Wilhelm Genazino und die Erzählung „Der Tod des Iwan Iljitsch“ von Lew Nikolajewitsch Tolstoi. Fuchs gründete seine Ausführungen auf die philosophischen Denker Heidegger, Jaspers, Kierkegaard, Sartre, Schopenhauer und Spaemann, außerdem auf den Theologen Dietrich Bonhoeffer, den Soziologen Aaron Antonovsky und den Mediziner Viktor Freiherr von Weizsäcker. Fuchs bezog sich auch auf Werner Bergengruens Gedicht „Von der himmlischen Rechenkunst“. Durch diesen Blick von vielerlei Seiten auf den Umgang mit dem Ende des Lebens gelang es dem Referenten, eine umfassende Schau auf die Frage nach dem Gelingen des Lebens im Sterben zu werfen.