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Veröffentlicht am 20. Juli 2015

Er war, 1937 in München geboren, ein Kind der Nachkriegszeit mit typischem Schicksal: keine leichte Kindheit; früher Tod der Mutter; zunächst im Heim, dann bei den Großeltern in Weingarten bei Ravensburg; er verlässt die Schule, arbeitet in der Landwirtschaft, bricht seine Lehre als Buchhändler ab. Er ist unser diesmaliger Gast bei Albert von Schirnding: Peter Hamm. Gedichte des Siebzehnjährigen erschienen in der Zeitschrift „Akzente“, aber erst 1981 und 1985 kamen die beiden größeren Lyrikbände „Der Balken“ und „Die verschwindende Welt“ heraus. Inzwischen hat sich Peter Hamm als Herausgeber mehrerer Anthologien mit schwedischer, tschechischer und deutschsprachiger Lyrik, als Kritiker, Essayist, langjähriger Kulturredakteur beim Bayerischen Rundfunk und Autor von Fernsehfilmen über Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann, Hanns Eisler, Hans Werner Henze, Alfred Brendel, Robert Walser und Fernando Pessoa einen Namen gemacht. Seine Aufsätze zur Literatur, darunter „Lobreden und Liebeserklärungen“, erschienen in mehreren Bänden im Hanser Verlag, zuletzt die Sammlung „Pessoas Traum“ (2012). „Einer, der selbst daheim ist, wo die Literatur herkommt: im Unsicherheitsland, da, wo gar nichts gewiss ist, am wenigsten man selbst“, sagte Martin Walser über Peter Hamm. Als engagierter Vermittler widmete er sich auch Autoren, die nicht im Literaturbetrieb aufgehen: Robert Walser, Fernando Pessoa, Reinhold Schneider, Georg von der Vring, Hermann Lenz. Peter Hamm ist Vizepräsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Mitglied des PEN und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.